Der Byodo-in
Tempel aus der Frühzeit des Buddhismus in Japan
Fachartikel über den buddhistischen Tempel und seine Gartenanlage 2498 nach Buddha
Abb 01: Byodo-in, die Phönix-Halle
Abb 02: Phönix-Figur auf dem Dach
Abb 03: Bodhisattva-Skulptur
Der Byodo-in Tempel - oder vielmehr sein Gebäude - wurde 998 im berühmten Tee-Örtchen Uji fertiggestellt. Er war wie viele Tempel vormals der Wohnsitz Adliger. Hier lebte die Familie Fujiwara, die ihr Anwesen 1052 in einen Tempel umformte. Die Phoenix-Halle (erst in der Edo-Zeit so genannt) liegt auf einer Insel, ehemals ein Nebenarm des Uji-Flußes, und wurde 1053 errichtet. In ihrem Inneren befindet sich eine Amida-Skulptur aus Zypresse, die mit Blattgold überzogen ist. Sie ist innen hohl und deswegen ohne Risse erhalten, eine Technik (Yosegi gemannt), die auf Jocho zurückgeht, der auch einen neuen Kompositions-Kanon etablierte.
Weitere Gebäude wurden leider um 1336 im Bürgerkrieg verbrannt. Das nahegelegene Museum hat u.a. 52 hölzerne Bodhisattva-Skulpturen (ein Bodhisattva ist ein erleuchtetes Wesen, das im Unterschied zu Buddha immer wieder neugeboren wird, um zu helfen.)
Der Byodo-in ist ein international anerkanntes Kulturgut der Menschheit und Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Hier wurde der Amida-Buddhismus gepflegt, bei dem zu Buddha gebetet wurde, um Hilfe bei allen Fragen und Problemen zu bekommen. Lange vor dem Zen-Buddhimus war dies die erste Form des Buddhismus in Japan, der im 7. Jahrhundert aus China herüberkam.