Der Koto-in
Zen-Garten-Idee von Teemeister Sen no Rikyu
Fachartikel über den buddhistischen Tempel und seine Gartenanlage 2498 nach Buddha
Abb 01: Koto-in, Blick in die Hauptgartenanlage
Abb 02: Koto-in, Teil-Impression des Tempelgebäudes
Abb 03: Koto-in, Zugang zum Subtempel des Daitoku-ji
Der Koto-in wurde von Hosokawa Tadaoki um 1587 innerhalb der riesigen Anlage des Daitoku-ji erbaut. Der Garten geht auf eine Idee von Teemeister Sen no Rikyu (1522-1591) zurück, wie auch ein Teeraum innerhalb des Gebäudekomplexes. Manche Fusuma Malereien (blickdichte Schiebetüren) werden dem Teemeister Kobori Enshu (1579-1647, Schüler von Sen no Rikyu und von Furuta Oribe) zugeschrieben, der auch die Katsura Villa, den Kaiserpalast, das Nijo-Castle u.v.m mit all ihren Details konstruierte und erbaute.
Ähnlich wie beim nahe gelegenen Daisen-in wurde auch hier in der Betrachtungsfläche vor der Haupthalle auf Felsen verzichtet. Während dort jedoch noch zwei Kieskegel und ein Bodhi-Baum innerhalb der Fläche zu sehen sind, besteht dieser Garten, falls man ihn noch so nennen kann, aus einer reinen, ebenen Moos-Fläche mit scheinbar wahllos gesetzten grünblättrigen Ahornen im hinteren Teil (siehe auch Saiho-ji (Koke-dera) in Arashiyama nahe der Katsura Villa). Für die Verfärbung eben dieser Ahorne (Momiji) ist gerade dieser Tempel besonders bekannt. Selbst auf die Mauer oder Hecke als rückwärtiger Begrenzung wurde verzichtet. Lediglich ein Bambuswald mit seinen 20 Meter hohen Halmen wiegt sich dahinter leicht im Wind.
Als einziges Objekt in der Fläche ist an besonderer Position eine Steinlaterne zu sehen. Im milden, grünlichen Dämmerlicht entfaltet diese kaum besuchte Anlage ihren eigenen Reiz und beschenkt den Besucher mit Stille.
Der drei-Matten-Teeraum (genauer gesagt hat er zwei Matten und eine verkürzte 3/4 Daime Matte), besitzt eine eingelassene Feuerstelle. Gäste betreten ihn mittels Hinein-Kriechens durch die Nigiri-Guchi Tür (nur ca. 70 x 70 cm) an der westlichen Raumecke. Eine architektonische Idee von Teemeister Sen no Rikyu, der als Sohn eines Fischgroßhändlers aus Sakai bei Küstenbooten diese kleinen Schiebeluken gesehen haben dürfte und hier zum Einsatz brachte, was fortan nahezu alle Teeräume („chasitsu“) der Welt bis heute haben (siehe Teeweg, Teeräume).
Die Wandmalerei in der Tokonoma des großen 16 Mattenraumes ist vermutlich von Kano Tanyu (1602-1674).
Abb 04: Koto-in, Hauptraum des Tempels